Und das ist nun mein Ergebnis von – Rekonstruktion: Vintage Kleid – meine freie und selbst konstruierte Interpretation des Vintage Kleides B5033 von Butterick.
Quelle: Foto vom Umschlag des Original Schnittmusters
Dieser Schnitt ist leider nicht mehr offiziell im Handel und die „gebrauchten“ waren mir mit bis zu 40€ + Versand aus dem Ausland einfach zu teuer, besonders weil der Originalschnitt mir ja eh nicht gepaßt hätte und ich eine FBA (full bust adjustment = Anpassung für einen großen Busen) hätte machen müssen + aller anderen Anpassungen, die für mich und meinen Körper normal sind.
Also hab ich mir einen meiner eigenen Basis-Oberteilschnitte mit Brust- und Taillenabnähern und hohem Ausschnitt als Grundlage ausgesucht und diesen an den Look des B5033 + meinen eigenen Look-Vorlieben angepaßt.
HIER (in Teil 3) findest du meine fertigen Schnittteile und wie ich vorgegegangen bin den Schnitt zu erstellen.
Ergebnis – Rekonstruktion: Vintage Kleid
Die Vorderansicht:
Mein Oberteil läuft (im Gegensatz zum Original) etwas schmaler auf dem Hals zu, doch das liegt zu einen daran, dass es kein Rücken-Gegenstück gibt und zum anderen für die Form meines Oberkörpers/Schultern einfach besser passt.
Eine Detailsansicht des Kragens findet du HIER.
Die Seitenansicht:
Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, ist mein Rock auch deutlich schmaler ausgefallen als beim Original.
Grund: Ich wollte unbedingt diesen Stoff aus meinen Vorräten verwenden und der stand mir eben nur in einer gewisse Menge zur Verfügung.
Klar – wie ich es auch bei anderen Kleidern schon oft gemacht habe – hätte ich den Rock quer zum Fadenlauf (cross-grain) zuschneiden können um mehr „Weite“ herauszuholen, doch dann hätten die Blüten des Musters zur Seite geschaut und das mochte ich nicht leiden.
Die Rückenansicht:
Und hier stimmt mein Schnitt nun eben nicht mehr mit dem Original überein, aber das macht ja nichts. Ich nähe meine Kleidung ja schließlich selber um genau das zu bekommen was mir so im Kopf herumschwirrt und was ich persönlich leiden mag, also kann ich auch jede Änderung vornehmen, die mir passt! 😉
Und auch wenn ich mit meinem Ergebnis noch nicht 100% zufrieden bin – siehe Faltenbildung am Rücken – ich liebe das Kleid und freue mich schon sehr darauf es bei wärmeren Temperaturen auch endlich tragen zu können.
Ich sehe das jetzt einfach so – ich übe ja noch und das nächste wird noch besser passen! Ich gebe nämlich zu bedenken, dass ich in diesem Jahr erstmalig in meinem Leben einen passenden trägerfreien BH (65E) gefunden habe, so dass ich was solche Kleider angeht mit Mitte 40 noch ein absoluter Neuling bin.
Der Reißverschluß ist mir hingegen fast perfekt gelungen, schaut euch an wie toll das Muster des Stoffes aufeinander trifft.
Für das sichere Tragegefühl:
Da ich ja nun solche Kleider noch überhaupt nicht gewöhnt und immer sehr darauf bedacht bin, auch alles sicher „verpackt“ zu haben, habe ich noch folgendes in mein Kleid mit eingebaut: Sicherheitsbänder bzw. Haltebänder zum Einfädeln meines BHs. Dadurch kann es eben nicht mehr passieren, dass der BH oben aus dem Kleid herausgucken, sondern vorher von diesen Bändern aufgehalten wird. Die Haltebändern sind nur an der Nahtzugabe des Futters angebracht.
Mein Label:
Oh und ein weiteres kleines Detail möchte ich euch noch zeigen – verzeiht mir aber bitte meine ungleichmäßige Hand-Nähkunst – ich habe zum ersten Mal ein „Label“ in einem meiner eigenen Kleider. Sie waren ein Geschenk und damit ich es auch (trotz eigentlich falscher CI-Farbe) im angezogenen Zustand zeigen kann, habe ich es am Saum des Futterrockes angebracht!
Dazugehöriger Instagram Post: https://www.instagram.com/p/Cq46SErN-1E/