Rekonstruktion: Vintage Kleid (Teil 3)

Mittlerweile bin ich mit der Theorie (Rekonstruktion: Vintage Kleid) ganz gut vorangekommen und hab mein Schnittmuster soweit fertig! 🙂

Meine Inspiration:

Es wird sicher nicht ganz so aussehen wie meine Inspiration, das Retro Butterick `52 Schnittmuster B5033. Aber es paßt für mich und meinen Körper wunderbar und – und das ist die Hauptsache – es gefällt mir so.

Inspiration für mein Vintage Kleid

Ausserdem habe ich ja auch den Rücken verändert und ein Neckholder-Kleid daraus gemacht. Von daher kann es ja auch nicht ganz so aussehen wie das Original! 😉

Meine finale Testversion:

Finale Testversion - Vintage Kleid (Rekonstruktion)
Für den Test habe ich natürlich nur den oberen Teil des Rockes genommen, man muss ja nun nicht alles austesten und Material verschwenden, aber wie die Falten fallen und ob alles mit der Taillenweite stimmt, das ist mir eben schon wichtig. Besonders weil ich – im Gegensatz zu meiner Inspiration – aus optischen Gründen auch auf der Rückseite Falten hinzugefügt habe. (Noch bin ich wegen der Falten aber grundsätzlich etwas unsicher, denn eigentlich mag ich keine! Es kann also sein, dass es am Ende doch ein einfacher weiter Rock OHNE Falten wird.)

Und so sehen meine Schnittteile nun aus:

Schnittmuster für mein Vintage Kleid (Rekonstruktion)

Oberteil:

Ich habe dafür meinen eigenen Oberteil-Basisschnitt mit hohem Ausschnitt verwendet. Dabei bin ich relativ praktisch vorgegangen. Denn ich hatte von meinem letzten Kleid (dem Streifenkleid) noch den Probebody liegen, dieser hat ja (für den „Kragen“) ebenfalls einen hohen Ausschnitt.

Als erstes habe ich diesen daher angezogen und vorm Spiegel am Vorderteil eingezeichnet wie der Neckholder auf meinen Hals zulaufen und wie die Rundung am Hals verlaufen soll.

Nachdem ich ihn dann wieder ausgezogen hatte, hab ich dann entlang dieser Linien den überschüssigen Stoff weggeschnitten. Den oberen Rücken habe ich dabei auch gleich (quer rüber, beginnend an den Armlöchern) entfernt.

Da mein Basisschnitt jedoch am Rücken Taillenabnäher hat, sah diese Linie direkt nach dem Schneiden und wieder Anprobieren noch etwas krum und schief aus. Doch das war schnell korrigiert. Ausserdem wollte ich den Abnäher eh noch zulegen, weil ich keine extra Naht an den beiden Rückenteilen haben möchte. (Wer mag kann das Rückenteil natürlich auch in zwei Teilen arbeiten und einfach die Linien des Abnähers dafür verwenden!)

Zusätzlich war der Body noch zu weit, denn man braucht für die Bewegungsfreitheit seitlich unter den Armen mehr Weite wenn ein Rücken mit dran ist. Doch den hatte ich ja nun nicht mehr wirklich, also habe ich Weite an den oberen Seitennähten weggenommen um einen festen Sitz den Oberteils zu erhalten.

Kragen:

Einen Kragen-Schnitt hatte ich bereits von früheren Kleider vorliegen, auch wenn ich diesen natürlich noch anpassen, bzw. kürzen mußte. Für ein Neckholder-Kleid muss dieser nämlich eng am Hals sitzen, schließlich „hängt“ ja das gesamte Kleid daran. Aus diesem Grunde hat mein Kragen im Gegensatz zum Original auch einen Kragensteg. (Wichtig: Die eine Seite des Kragensteges am Nacken länger (also überstehend) arbeiten. Dort muss ja noch ein Knopfloch für den Verschluß eingearbeitet werden.)

Rock:

Für den Rock habe ich einen leicht ausgestellten Schnitt mit geradem Fadenlauf genommen und Falten (vorderer Rock: mittig eine umgekehrte Kellerfalte und dann jeweils 2 normale Falten die zur Mitte gefaltet werden, hinterer Rock: 3 normale Falten die zur Mitte gefaltet werden) eingearbeitet.* Bei einem geraden Fadenlauf „fällt“ die Weite nämlich zu den Seiten und in der vorderen und hinteren Mitte sind dann ja die Falten die zusätzliche Weite geben. Zum Glück hab ich hier bereits so einige Röcke in unterschiedlichen Weiten, Längen und Formen vorliegen. Bei der Wahl musste ich nur darauf achten, dass dieser mit den Falten für mein geplantes Material nicht zu weit wird. Denn auch dieses (Oberstoff und Futter) stammt aus meinen Vorräten.

* Allerdings habe ich die Position der Falten etwas (im Gegensatz zum Original) verändert, so dass die letzte äussere Falten keine Verlängerung des Taillen-Abnähers mehr ist, sondern etwas weiter nach innen, Richtung vordere Mitte, positioniert ist. Grund: Meine Erfahrung! Wenn eine Rockfalte bei mir als Verlängerung des Taillenabnähers positioniert ist, dann spring sie auf Grund meines Körperbaus ganz komisch auf und das mag ich nicht leiden!

Taschen dürfen natürlich nicht fehlen, doch auch da habe ich bereits einen Schnitt für die Taschenbeutel parat.


Ob am Ende auch alles so klappt wie ich mir das vorstelle bleibt abzuwarten! Drückt mir die Daumen!
Ich werde berichten! 🙂

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