… oder besser gesagt: Mein neuer Strickmantel. 😉
Eigentlich hatte ich ja eine Jacke geplant, doch dann….
Storytime:
Den Body hatte ich bereits so gut wie fertig, als mir auffiel, das der untere Teil meines geplanten Musters mir so absolut nicht gefällt. Der obere jedoch schon!
Also kam ich ins Grübeln. Manche rieten mir alles wieder aufzumachen und neu zu starten, die Mehrheit sogar. Doch irgendwas sträubte sich in mir, denn wie gesagt, der obere Teil ist ja genau so geworden wie ich ihn mir optisch vorgestellt hatte. Nur nach unten hin ging das Muster für meinen Geschmack leider einfach nicht auf.
Aufrebbeln mußte ich so oder so einen ganzen Teil, einfach um zurück zu einem Punkt zu kommen wo ich das Muster abändern kann, doch gleich alles? Ein paar Tage habe ich darüber nachgedacht und dann entscheiden: einen Teil aufrebbeln, einen neuen Musterverlauf ausprobieren und schauen wie mir das dann gefällt. Vollständig aufrebbeln, kann ich – sollte es mir wieder nicht gefallen – dann ja immer noch.
Der neue überlegte Musterverlauf benötigte aber zum Aufgehen deutlich mehr Reihen als ich für meine geplante Jacke gebraucht hätte. Naja, Wolle hatte ich zum Gück genug – denn ich kaufe Wolle immer eher nach dem Motto: Better save than sorry! Also wurde sie länger und wurde dann zu dem, was ich ebenfalls schon länger im Kopf hatte und auch bald brauchen werde.
Einen warmen Unterzieh-Mantel für meinen Regenmantel, denn der ist komplett ungefüttert und normal nur im Sommer zu gebrauchen, doch ich lebe ja in Hamburg, da brauche ich einen Regenmantel zu jeder Jahreszeit und besonders im Herbst und Winter. Da meine normalen Jacken aber leider alle weitere Ärmel haben als der Regenmantel, hatte ich schon länger überlegt mir aus warmer Wolle quasi einen Futtermantel zu stricken, denn wind- & wasserdicht ist eine Regenjacke ja eh von Natur aus, nur wärmen tut sie eben nicht.
Und juhu, der aus meinem Design-Fehler entstandene Strickmantel paßt perfekt für diesen Zweck. Die Ärmel passen wunderbar rein und auch die Länge (ca. 10-15cm kürzer als der Regenmantel) stimmt!
Jetzt aber nicht falsch verstehen, aktuell trage ich den Mantel ohne was drüber, ich will den ja nicht verstecken und für die aktuellen Temperaturen, besonders in den Morgen- und Abendstunden ist er einfach perfekt.
Infos zum verwendeten Material:
Wolle: Portobello
Zusammensetzung: 60% Baumwolle, 28% Polyacryl, 12% Wolle
Maschenprobe: 19M x 27R
Knöpfe: Knopf, 4-Loch mit Rand, 20mm Army
(beides keine bezahlte Werbung, sondern lediglich Infos zu meinem Projekt)
Arbeitsweise:
Denn ich mag bei meinen Strickprojekten nur sehr sehr ungerne irgendwas von Hand nähen.
Also habe ich habe diesen Mantel von oben nach unten in einem Stück gestrickt. Dafür habe ich mit dem Rückeneil begonnen, habe dann für die Vorderteile Maschen an den Schultern aufgenommen und alle 3 Teile durch neu angeschlagene Maschen unterm Arm zu einem verbunden und bis runter zum Saum gestrickt. Den Kragen habe ich nach Fertigstellung des Rumpfes durch Maschenaufnahme entlang des Halsausschnittes direkt angestrickt. Die Ärmel sind mit kurzen Reihen ebenfalls direkt eingestrickt. Und auch die Knopfleisten habe ich entlang der vorderen Kanten angestrickt. Die Knopflöcher bestehen aus 3 abgeketteten und dann in der nächsten Reihe 3 neu angeschlagenen Maschen und ich habe sie am Ende noch mit dem Knopflochstich stabilisiert. Die Knöpfe – muss bei Jacken ja leider sein – wurden mit einem normalen und farblich passendem Nähfaden angenäht und die Restfäden eingewebt.
Und wie gefällt er euch? 🙂
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