Projekt: Faltenkleid

Dieses wird eines meiner ersten Sommerkleider für 2017. Ein Faltenkleid!

Und ja, es ist mal wieder ein Schnittmuster von bootstrapfashion. 🙂 Diesmal ein Kleid mit Rund-Ausschnitt & gefalteter Taillennaht. (bootstrapfashion: Nr. 40679)

Das Schnittmuster wurde nach meinen Maßen erstellt und schon beim Probeteil war zu erkennen, dass bis auf kleinste Anpassungen, z.B. am Rücken (Weiten-Anpassung überm Hintern für mein leichtes Hohlkreuz) nichts weiter zu tun war. Die Passform ist exakt so wie ich sie mir vorgestellt habe. Fazit: Mal wieder ein Volltreffer! 😀

Da ich das Kleid allerdings unterfüttere und irgendwie auch kein Schrägband an den Armausschnitten mag, hab ich mir eine etwas andere Nähweise überlegt, die ich hier nun mit Euch teilen möchte.

Menü:
1. Vorbereitungen
2. Zuschnitt
3. Nähanleitung
a) Die Rückseite des Kleides
b) Schulternaht
c) Hals- und Armausschnitt(e)
d) Die Falten im vorderen Oberteil
e) Die Falten im vorderen Rockteil
f) Verbindung vom vorderen Oberteil & vorderen Rockteil
g) Der Saum
h) Die Seitennähte
i) Rückennaht & Reißverschluss
j) Das Ergebnis

1. Vorbereitungen:

Schnittmuster nach Euren Maßen bei www.bootstrapfashion.com bestellen. Hier sollte Ihr – auf jeden Fall diejenigen die wie ich etwas kompliziertere Proportionen haben – unbedingt auch die Pro-Fit-Optionen nutzen. Sie sind großartig!

Schnittmuster (pdf-Dokument) auf 100% ausdrucken, zusammenkleben, Schnittteile ausschneiden.

Für meine Nähweise sollte Ihr unbedingt schon im Vorfeld an einem Probeteil die Passform kontrollieren, da eine spätere Anpassung bei meiner Nähweise leider etwas schwierig ist. Wer lieber nach der mitgelieferten Anleitung (also ohne Futter und mit Belegen + Schrägband) arbeiten möchte, kann auch später noch wunderbar die Passform anpassen.


Info: Die Pfeile mit 1 & 2 zeigen auf zwei unterschiedliche Varianten wie man die Rockfalten nähen kann, ich habe mich für 2, also die genähten und nicht die gelegten Falten entscheiden! 🙂

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2. Zuschnitt:

Da ich mein Kleid unterfüttere, werden alle Schnittteile doppelt benötigt, die beiden Belege für den Halsauschnitt könnt Ihr dann allerdings weglassen.

Ich arbeite immer mit einer exakten Nahtzugabe von 1cm, da ich das spätere Arbeiten dann deutlich leichter finde. So kann mal nämlich alle Schnittteile immer perfekt Rand auf Rand aufeinander legen und dann mit Hilfe der cm-Markierung auf der Metallplatte unter Euren Nähfuß sehr präzise nähen.

Übertrag bitte auch unbedingt alle angegebenen Passmarken und Faltlinien! Die Faltlinien habe ich mit Schneider-Kopierpapier und Rollrädchen übertragen, für die anderen Passmarken habe ich einen kleinen Schnitt in den Stoff macht.

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3. Nähanleitung:

a. Die Rückseite des Kleides

Hier habt Ihr für jede Seite 2 Teile und das selbe noch einmal für das Futter (also 8 Teile insgesamt). Davon nehmt Ihr Euch nacheinander immer die zwei Teile die zusammengehören und legt sie rechts auf rechts (rechte Stoffseite = hübsche Stoffseite die später nach außen zeigen soll) zusammen. Ich setze hierbei immer zuerst an den übertragenen Passmarken Nadeln und arbeite mich dann entlang des Stoffes, bis die komplette spätere Naht gesteckt ist.

Ist alles gesteckt werden beide Teile zusammen genäht (Nahtzugabe 1cm, oder die die Ihr gewählt habt). Um die Naht stabil zu halten näht Ihr am Anfang der Naht einmal kurz vor und zurück, dann normal die Naht und wiederholt diesen Schritt dann am Ende der Naht noch einmal, damit ist diese versiegelt und kann von alleine nicht mehr aufgehen. Ich versäubere die Nahtzugabe dann immer noch mit einem Overlock-Stich. Wer diesen Stich an seiner Nähmaschine nicht hat kann auch einen kleinen Zick-Zack-Stich verwenden und diesen direkt am Rand des Stoffes plazieren. Ich versäubere hier an dieser Stelle (also bei diesen Prinzessinnennähten) die Nahtzugaben zusammen und bügel sie im Anschluß zur Aussenseite. Das macht Ihr 4x, so dass Euch am Ende 4 Rückenteile vorliegen (2x Außenkleid, 2x Futterkleid).

So sieht dann die versäuberte und gebügelte Naht aus. Ich hoffe es ist zu erkennen!

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b. Schulternaht

Wie jetzt und was ist mit den Falten im Vorderteil? Jaaaa, jetzt kommt meine Änderung der Nähweise!!!!
Jetzt werden bei mir nämlich zuerst die Schulternähte genäht. Dafür nehmt Ihr 2 Rückenteile und ein oberes Vorderteil, legt diese rechts auf rechts zusammen, steckt die Naht und näht diese dann zusammen. Hier bin ich i.d.R. zum Versäubern zu faul und bügel die Nahtzugaben einfach nur auseinander. 🙂

Habt Ihr diesen Schritt für das Außenkleid und das Futterkleid erledigt, legt Ihr diese nun wieder rechts auf rechts passgenau zusammen.

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c. Hals- & Armausschnitt(e)

Jetzt wird der Halsausschnitt gesteckt, hierbei stecke ich zuerst je eine Nadel genau durch die Schulternähte, dann eine in der Mitte des Vorderteils und jeweile eine am Ende des Rückenteils, dann arbeite mich entlang der Zwischenstrecken, bis alles gleichmäßig zusammengesteckt ist. Diese Naht wird dann genäht. Damit sie sich später leichter umfalten läßt und sich auch keine Beulen bilden, schneide ich die Nahtzugabe nun in kleinen Abständen (ca. 1cm) bis zur Naht ein (hierbei bitte NICHT in die Naht schneiden) und bügel dann die Nahtzugaben – soweit möglich – noch auseinander. Mit der gleich Vorgehensweise stecke ich nun auch die Armauschnitte, nähe diese, schneide die Nahtzugabe ein und bügel diese – soweit möglich – noch auseinander.

Sind all diese Dinge erledigt ziehe ich je ein Rückenteil durch den dazugehörigen „Träger“ & wiederhole dieses auch auf der anderen Seite, so dass ich am Ende die rechte Seite des Stoffes außen habe und sehe, dass Hals- & Armauschnitte nun bereits aussehen wie ich sie später haben möchte, nämlich ohne Schrägband und ohne sichtbare Naht.

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d. Die Falten im vorderen Oberteil

Sicher könnte man auch die Falten bereits im Vorfeld genäht haben, doch da die Falten bei diesem Kleid entsprechend „aufspringen“ sollen, hatte ich Bedenken, dass diese komisch fallen könnten, wenn ich diese in beide Oberteile gesondert nähe und diese dann „nur“ aufeinander liegen. Also nehme ich mir nun das „Kleid“ (dieses besteht nun schon aus den Rückenteilen + 2 oberen Vorderteilen) und lege diese ganz genau – Stoffrand auf Stoffrand – links auf links zusammen und fange dann erst an die Falten (durch beide Stofflagen hindurch) entsprechend zu stecken. So arbeite ich zwar mit 2 Stofflagen, doch die Falten fallen auf diese Weise ja auch zusammen wie gewünscht auseinander.

Erklärungen Fotos:
1) Falten gesteckt: Die Falten werden entlang der markierten Faltlinien rechts auf rechts zusammengelegt und dann auf der linken Seite (welche ja nun die rechte Stoffseite des Futters ist) gesteckt und genäht.
2) genähte Falten von der Futterseite aus: links – ungebügelt, rechts gebügelt, beim Bügeln wird der entstehende „Abnäher“ bzw. die Falte so gebügelt, dass diese plattgedrückt und mittig auf der Faltennaht liegt.
3) So sehen die Falten nun von der rechte Stoffseite (also der Außenseite des Kleides) aus.

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e. Die Falten im vorderen Rock

Da ich ja nun das vordere Oberteile als eine Stofflage verarbeitet habe, mache ich dieses nun auch beim vorderen Rockteil, beide vordere Rock-Schnittteile passgenau links auf links und Stoffrand auf Stoffrand legen, mit Nadeln grob fixieren, Falte wie beim Oberteil stecken und nähen. Diese Falten werden jetzt jedoch nach aussen (also zur späteren Seitennaht gebügelt und nicht „platt“-gebügelt wie im Oberteil. Fertig sind die Falten im Rock!

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f) Verbindung vom vorderen Oberteil & vorderen Rockteil

Jetzt muß der vordere Rock ja noch ans vordere Oberteil. Hierbei muss sehr sorgfältig gesteckt werden, damit die Linien der Falten später auch eine durchgehende Linie im Vorderteil des Kleides bilden. Ihr legt also das vordere Oberteil und das vorderen Rockteil rechts auf rechts aufeinander und stecht mit Euren Nadeln immer genau durch die Nähte und verbindet so die „Linien“, dann wird erst die restliche Naht gesteckt und genäht. Und damit auf der Innenseite Eures Kleides (bei meiner Nähweise ist ja nun einmal die Verbindungsnaht von Ober- und Unterteil sichtbar) sich nicht die ganzen Zeit kleine Stofffädchen lösen, muß diese Verbindungsnaht noch versäubert und nach unten gebügelt werden.
Und so sieht das dann von aussen aus!

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g) Der Saum:

Wie jetzt, werdet Ihr Euch sicher wieder fragen, keine Seitennähte? Doch doch, kommt alles, doch jetzt werden erst einmal das Säume des vorderen Rocks und der unteren Rückenteile rechts auf rechts gesteckt, genäht und die Nahtzugaben auseinander gebügelt. Beim vorderen Rock müßte Ihr hierfür den Rock ein wenig eineinander verdrehen, damit Ihr ihn auch rechts auf rechts legen könnt. (siehe Foto) Denn ich möchte auch hier, genau wie beim Hals- und bei den Armausschnitt(en) später keine Naht sehen.

Erklärungen Fotos:
oben: verdreht gesteckt
unten: fertiger Saum von aussen

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h) Die Seitennähte:

So, jetzt kommen die Seitennähte! 🙂 Da die Rückenteile (also Außenkleid und Futterkleid) bisher ja nur an den Schultern, Hals- und Armauschnitt(en) miteinander verbunden sind, könnt Ihr sie nun so legen und stecken, dass die Rückenteile die beiden vorderen Oberteil und vorderen Rockteile umschließen, die Stofflagen liegen dabei rechts auf rechts. Am Saumende schiebt Ihr die beiden Enden genau nahtgleich ineinander. Um diese dort zum Nähen auch stabil zusammen zu halten, falte ich den Saum auseinander und stecke eine Nadel genau durch die Nähte, genauso stecke ich auch eine Nadel an den Armausschnitten. Die nächsten Nadeln stecke ich an den Passmarken und arbeite mich dann entlang der noch offenen Stellen und nähe dann alle 4 Stofflagen mit einer einzigen Naht zusammen. Das selbe wiederhole ich auf der anderen Seite.

Jetzt noch die Nahtzugaben auseinander bügeln, versäubern und die Rückenteile umklappen, so dass vor Euch nun das Kleid mit einer noch offenen Rückennaht liegt.

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i) Rückennaht und Reißverschluß

Für die Rückennaht, welche ja nur den unteren Rockteil betrifft, messe ich jetzt erst einmal aus bis wohin mein Reißverschluß ungefähr geht, ab dem Punkt stecke ich nun die Rockteile (diesmal einzelnd, also Außenkleid & Futterkleid getrennt von einander) rechts auf rechts zusammen und verschließe diesen Teil mit einer Naht, versäubern nicht vergessen. Nahtzugaben auseinander bügeln & dabei auch gleich die Nahtzugabe bis oben zum Halsausschnitt mit umbügeln.

Dann wird der Reißverschluß an das Außenkleid gesteckt und eingenäht. Jetzt nur noch das Futter auf der Innenseite (am Band des Reißverschlusses) von Hand annähen und zwar so, dass von aussen keine Stiche zu sehen sind und fertig ist das Kleid!

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j) Das Ergebnis:

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Und wem das ganze irgendwie zu schnell ging, oder es irgendwo Verständnisschwierigkeiten gibt, könnt Ihr mir gerne eine Email schreiben und ich versuche Eure Fragen bestmöglich zu beantworten! HIER geht’s zum Kontaktformular!

Ansonsten wünsche ich Euch viel Spaß beim Nachnähen! 🙂