Na da hatte ich mir ja was in den Kopf gesetzt. Dieses Kleid, die rechte (2te) Version, sollte es sein!
Das Schnittmuster No.6 København von How to do fashion.
Der Stil
Ich liebe den Stil der 50er Jahre und speziell der zuckersüße Rückenausschnitt der Version 2 dieses Schnittmusters (rechts im Bild) hatte es mit angetan und daher sollte es auch mein Trauzeuginnenkleid für die Hochzeit meiner besten Freundin werden. Allerdings hatte ich nur noch einen Tag Zeit, da ich neben meinem Outfit auch für das Brautkleid zuständig war (dazu jedoch mehr in einem anderen Blogeintrag) und das ging zeitlich natürlich vor. Und so war ich erst 2 Tage vor der Hochzeit mit meinem Probekleid mit allen Passformoptimierungen fertig. Damit blieben nur noch 24 Stunden Zeit um es in „echt“ umzusetzen. Oh jeeeee…. aber nun denn.
Die Passform
Die Optimierung für meinen Körper und die perfekte Passform viel mir recht leicht, da Prinzessinnennähte ja zu einem in wenigen Schritten anzupassen sind, ich diesbezüglich bereits auch einige Erfahrungen habe + es gut erklärte Anpassungsoptionen sowie viele weitere Tipps HIER auf der Webseite von How to to fashion gibt. Soetwas mag ich, denn gerade bei Kleidern die nicht aus Jersey oder anderen elastischen Stoffen sind ist die Passform so wichtig, da z.B. Baumwollstoffe sich ja nun einmal nicht anpassen und das Kleid bei einer schlechten Passform einfach nicht sitzt und es an allen möglichen Stellen kneifen würde. Allerdings muss ich sagen das dieses Schnittmuster (auf jeden Fall die Version 2) sehr gut konzipiert ist und ich mir daher gut vorstellen kann das es bei „normal“ proportionierten Frauen auch ohne größere Anpassungen gut sitzen sollte.
Bei mir, bzw. meinem Körper waren allerdings schon noch ein paar Optimierungen zu erledigen, die jedoch NICHT Schuld des Schnittes sind, sondern einfach an mir liegen! 😀
Meine Korrekturen
Hier eine kleine Auflistung und das sind für mich wirklich nur minimale Korrekturen: *freu*
1. Prinzessinnennähte: diese habe ich unterm Busen lediglich noch etwas eingenommen, damit der Stoff schön schmal auf meine Taille zuläuft (Zu meiner Überraschung scheint dieses Schnittmuster mit einem größeren Körbchen (als B) konstruiert zu sein, obwohl dieses nicht erwäht wird, denn gut gepaßt hat das Oberteil auch ohne große Weitenzugabe für einen großen Busen und das passiert mir normal immer nur bei Schnittmustern die bereits unterschiedlichen Cup-Größen anbieten.)
2. Aussschnitt | Kragen:
a) Ausschnitt vorne (mehr Weite, damit sich der Stoff locker über meine Schlüsselbeinknochen legen kann)
b) Ausschnitt hinten (weniger Weite, damit der Stoff zwischen meinen „Engelsfügeln“ (hervorstehende Schulterblätter) nicht einfällt
c) Kragen (da sich dabei auch die Weite des Ausschnittes geändert hat, mußte ich dazu natürlich auch noch den Kragen selber entsprechend anpassen)
3. Taille: schmaler, denn leider war selbst bei der kleinsten Größe die Taille zu weit für mich
4. hinterer Rock: da ich recht „gerade“ ohne große Hüfte gebaut bin, brauche ich die Weite des Rockes nicht seitlich, sondern hinten
5. Rocklänge: Da ich persönlich sehr auf Bewegungsfreiheit stehe, habe ich den schmal zulaufenden Rock etwas gekürzt
Die Nähanleitung
Das Nähen selber ging mir dann recht fix von der Hand, denn Nanna (die Person hinter How to do fashion) hat jeden Schritt gut erklärt, wobei es den Schnitt + die Anleitung nur auf dänisch & englisch gibt, die Bebilderung ist jedoch leicht zu verstehen) Die Nähanleitung kann man entweder (ich habe hier jeweils nur die englisch-sprachige Webseite verlinkt) HIER direkt online nachlesen oder auch ausdrucken, oder – so wie ich – sich diese als pdf-Dokument speichern.
Und so schaut meine Version des No.6 København Kleides (Version 2) nun aus (zuerst die Details):
Das Futter, sorgfältig per Hand an der nach oben gebügelten Nahtzugabe festgenäht:
Der Reißverschluß mit Kragen am Rücken:
Die Falten im vorderen Rock – passend zu den Prinzessinnennähten des vorderen Oberteils:
Der Saum: Hier würde ich beim nächsten Mal allerdings die oberen Ränder nicht nur mit einem Overlockstich versäubern, sondern richtig umbügeln, damit man später diese Versäuberungsnaht nicht mehr sehen kann. Dieses Machart ist jetzt allerdings auch nur der Zeitnot geschuldet, da ich zwar den Rock enger gemacht habe, aber leider zu schusselig war, auch die Schnittteile des Saumbeleges anzuzpassen und bin dann etwas durcheinander gekommen. 😉 Doch sieht es nicht toll aus, dass ich auch für die Belege den Futterstoff verwendet habe?
Mein Ergebnis
Und hier jetzt MEIN Trauzeuginnenkleid: (Und ich liebe einfach alles daran!)
Material: beides Stoff & Stil
1. Oberstoff: Baumwoll – Twill (dunkelblau)
2. Futter: gewebte Baumwolle
Mein Fazit:
Super schöner Stil, tolles Schnittmuster, gute Passform, detaillierte Anleitung, leicht zu Nähen – ich würde sagen es ist auch für (gedultige) Anfänger gut geeignet! Und wer Fragen zum Schnitt oder auch zu den von mir gemachten Passform-Optimierungen hat, kann mir gerne eine Email schreiben und ich versuche so gut ich kann zu helfen! 🙂
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Vielen Dank liebe Nanna für dieses wundervolle Schnittmuster! Das Nähen und natürlich auch das Tragen bringen großen Spaß. Alle waren begeistert! <3